Kein Happy End Zwetajewa und Pasternak wollten Rilke unbedingt in der Schweiz besuchen, aber diese Begegnung kam nicht mehr zustande. Zwar setzten Zwetajewa und Pasternak ihren Briefwechsel für weitere neun Jahre fort, aber ihre Briefe verloren an Intensität und ihre Romanze verblasste – insbesondere nachdem Zwetajewa erfuhr, dass Pasternak seine Frau für eine andere verlassen hatte. Schließlich trafen sich beide Dichter im Jahre 1935, als Stalin Pasternak gezwungen hatte, am sowjetisch inspirierten "Internationalen Schriftstellerkongress zur Verteidigung der Kultur" in Paris teilzunehmen. Pasternak befand sich kurz vor einem Nervenzusammenbruch als er beim Kongress eintraf und seine Begegnung mit Zwetajewa erwies sich als Fiasko. Ungeachtet ihrer außergewöhnlichen literarischen Intimität in den letzten Jahren, waren sie nicht in der Lage, eine gemeinsame Sprache zu finden. Als Zwetajewa ihn auf eine mögliche Rückkehr nach Russland ansprach, antwortete Pasternak: " "Sie werden die landwirtschaftlichen Kolchosen lieben lernen" – ein Kommentar voller Sarkasmus, dem Zwetajewa nicht folgen konnte.
Sie sprechen nicht die Sprache nur des Jahres. Aus Dunkel steigt ein buntes Offenbares und hat vielleicht den Glanz der Eifersucht der Toten an sich, die die Erde stärken. Was wissen wir von ihrem Teil an dem? Es ist seit lange ihre Art, den Lehm mit ihrem freien Marke zu durchmärken. Nun fragt sich nur: tun sie es gern?... Drängt diese Frucht, ein Werk von schweren Sklaven, geballt zu uns empor, zu ihren Herrn? Sind sie die Herrn, die bei den Wurzeln schlafen, und gönnen uns aus ihren Überflüssen dies Zwischending aus stummer Kraft und Küssen? (aus: Sonette an Orpheus, Teil I Nr. 14, 1922) O diese Lust, immer neu, aus gelockertem Lehm! Niemand beinah hat den frühesten Wagern geholfen. Städte entstanden trotzdem an beseligten Golfen, Wasser und Öl füllten die Krüge trotzdem. Götter, wir planen sie erst in erkühnten Entwürfen, die uns das mürrische Schicksal wieder zerstört. Aber sie sind die Unsterblichen. Sehet, wir dürfen jenen erhorchen, der uns am Ende erhört. Wir, ein Geschlecht durch Jahrtausende: Mütter und Väter, immer erfüllter von dem künftigen Kind, dass es uns einst, übersteigend, erschüttere, später.
Nur Geduld bringt dich weiter. Also bleib am Ball, sei geduldig. Der Sommer kommt auch zu dir. Und wenn du diese Zeit etwas überbrücken möchtest, habe ich für dich eine kleine Überraschung! Jede Woche Freitag versenden wir einen Newsletter, der dich ebenso inspirieren soll, wie es Rainer Maria Rilke tut. Du bekommst Buchempfehlungen, effektive Methoden und Inspiration, die dich das Wochenende über zum Nachdenken anregen. Worauf wartest du noch? Ist alles kostenlos 😉 Jetzt hier eintragen: Till Über die Geduld – Rainer Maria Rilke 4 (80%) 6 votes 2019-06-01T14:17:00+00:00 Wir verwenden Cookies, um die einwandfreie Funktion unserer Website zu gewährleisten, Inhalte und Werbung zu personalisieren, Social Media-Funktionen bereitzustellen und unseren Datenverkehr zu analysieren. Wir informieren auch unsere Social Media-, Werbe- und Analysepartner über Ihre Nutzung unserer Website. Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. OK Info & Opt-Out